November 2010

Typisch saarlennisch

Volkskundliche Veranstaltung mit Günther Klahm

Hoof. „Typisch saarlennisch“ war das Motto einer sehr gut besuchten volkskundlichen Veranstaltung des Heimat- und Kulturvereins Ostertal am 1. November 2010 im Protestantischen Gemeindehaus mit dem Buchautor Günther Klahm aus St. Ingbert. Mit Blick vor allem auf die ältere Generation sah Klahm „Dibbelabbes, Lyoner, Schwenker, Maggi, Bier, Vereine und Feste feiern“ als die hauptsächlichen Bestandteile der saarländischen Identität an. Bei den Jüngeren gelte auch Hütchentrinken, Discogehen und leben „am Arsch der Welt“. Bei allen Altersschichten aber gelte „Ich kenne do äner, der kennt äner …“; das Land sei eben handlich und klein.

Klahm las und erzählte von der Nachkriegszeit und einem wohlbeleibten Ministerpräsidenten, der einmal in einem Lokal „e Käsplatt“ bestellte, vom Ober aber die Saarländische Volkszeitung („Ihr Käsblatt“) serviert bekam. Er berichtete von der Nationalhymne des autonomen Saarlandes , die 1950 eingeführt wurde, die man nach dem Anschluss an Deutschland aber aufzuheben vergaß, so dass sie bis zum Jahr 2003 offiziell Gültigkeit behielt. Themen waren auch „Hauptsach gudd gess“, „Saarlänner un Pälzer“ – was sich liebt, das neckt sich, Grenzgänger und Schmuggler, was die Kenner damals spielten, von Freggerde on Lauskrodde, Rommelebooze on Halloween, Dophiencher un Cremeschnittcher. Beim Publikum wechselten Schmunzeln und Lachsalven, aber auch Nachdenklichkeit und Wehmut in bunter Folge ab.

Passend zum Thema spielten und sangen Walter Harth (Schifferklavier und Gesang) und Armin Harth (Gesang) typisch saarländische Lieder wie etwa „Mer hann geschbeeld am liebschde nor em Dreck“ oder „Off der Grube Itzeplitz“, wo es um den derben Umgang der Bergleute mit einem Arbeitskollegen ging, der „nicht so ganz fix“ war. Als allerdings das Lied „Mer senn Saarbregger …“ an die Reihe kam, da sangen etliche Anwesende einfach nicht mit.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte der Vereinsvorsitzende Hans Kirsch die zahlreichen Besucher willkommen geheißen und den Referenten Günther Klahm, der in St. Ingbert wohnt und Lehrer und Rektor an einer Schule ist und eine Reihe volkskundlicher Bücher veröffentlicht hat, vorgestellt. Am Ende des Programms sangen die Anwesenden, wie es bei der traditionellen Herbstveranstaltung des Heimat- und Kulturvereins Ostertal Tradition ist, gemeinsam eine Reihe alter Volkslieder.

Hans Kirsch

 

Bilder zur Veranstaltung:

 Klahm Hoof 2010.02  Klahm Hoof 2010.05

Klahm Hoof 2010.01  Klahm Hoof 2010.03

Klahm Hoof 2010.06