August 2022

Eine Grabplatte gibt Rätsel auf

Osterbrücken. Ende April dieses Jahres fand das Ehepaar Jost aus Osterbrücken bei Gartenarbeiten hinter seinem Wohnanwesen im Hofweg eine zwei Zentimeter dicke Sandsteinplatte mit einer Fläche von circa 20 mal 20 Zentimeter, auf der Geburts- und Sterbedaten von zwei Kindern aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eingearbeitet waren. Da die abgelesenen Namen den Findern nichts sagten, informierte man den Heimat- und Kulturverein Ostertal, dessen Familienbuch vielleicht weiterhelfen könnte. Zunächst galt es jedoch, Namen und Daten auf der Platte genau zu entziffern. Nach einigen Ermittlungen war zweifelsfrei zu lesen:

     Hier ruhen die lieben Kinder
     Fr. Josef Pfister
     geb. den 6. August 1904
     gest. den 9. Oktob. 1905
     Mathilde Pfister
     geb. den 13. März 1910
     gest. den 30. April 1911

Doch weder im Ostertaler Familienbuch noch in mehreren überregionalen Genealogie-Portalen konnten erfolgreiche Hinweise auf die Namen und Daten gefunden werden. Zwar war eine Häufung der Namen Pfister/Pfistner im Württembergischen festzustellen, aber die Geburts- und Sterbedaten der beiden Kinder „passten“ nicht dazu.

Damit war weiterhin unklar, wo die Sandsteinplatte, die den Eindruck einer kleinen Grabplatte erweckt, herstammen könnte. Eine Theorie, die letztlich aber auch nicht weiterführte, setzte am Fundort der Platte an. Der liegt nämlich einige Meter unterhalb des Bahndammes der Ostertalbahn, der 1936 beim Bau der Bahnstrecke aufgeschüttet worden war. Möglicherweise, so die Theorie, sei damals Auffüllmaterial aus einer anderen Gegend hierhergebracht worden. Aber auch das, so der Heimatverein, sei nur Spekulation.

Sollten Leser dieser Zeilen Hinweise in der Sache geben können, wäre der Heimat- und Kulturverein Ostertal (Telefon 06384/925703) der geeignete Ansprechpartner.

Osterbrücken Grabplatte